Das iranische Außenministerium hat am Freitag eine iranische Beteiligung an den Raketenangriffen auf israelische Armeeposten tags zuvor auf den Golanhöhen dementiert. Israel benutze "frei erfundene und grundlose" Unterstellungen, um Angriffe auf syrische Ziele zu rechtfertigen, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Freitag.

Ghassemi kritisierte auch die Reaktion der internationalen Gemeinschaft. "Mit solchen Reaktionen wird dem zionistischen Regime (Israel) nur grünes Licht für weitere Aggressionen gegeben, die die Region nur unsicherer und instabiler machen", so der Sprecher laut Webportal des iranischen Außenministeriums.

UNO fordert Ende der Feindseligkeiten

UNO-Generalsekretär António Guterres forderte ein "sofortiges Ende aller Feindseligkeiten" im Nahen Osten. Jegliche Provokationen müssten vermieden werden, um einen neuen Flächenbrand in einer bereits jetzt in schreckliche Konflikte verwickelten Region zu verhindern.

Der UNO-Sicherheitsrat müsse die Lage wachsam verfolgen und seinen Verpflichtungen nach der UN-Charta nachkommen, erklärte Guterres am Donnerstag. Eine Dringlichkeitssitzung wurde bisher nicht einberufen.

Israels UN-Botschafter Danny Danon forderte Guterres und den Sicherheitsrat zu einer Verurteilung der iranischen Raketenangriffe auf die Golanhöhen auf. Das "aggressive Handeln des Irans" müsse verurteilt werden. Zudem müsse der Sicherheitsrat den Iran auffordern, sich militärisch aus Syrien zurückzuziehen.

Konflikt eskaliert

Der Konflikt zwischen Israel und Iran ist in der Nacht zum Donnerstag eskaliert. Beim Gegenangriff Israels auf iranische Ziele in Syrien sind laut Aktivisten mindestens 23 Kämpfer getötet worden. Das erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte nach den Angriffen in der Nacht auf Donnerstag.Russlands Verteidigungsministeriumteilte mit, bei dem Einsatz seien 28 israelische Kampfjets beteiligt gewesen, die etwa 70 Raketen abgeschossen hätten.

Die Golan-Höhen
Die Golan-Höhen © (c) APA

Unter den mindestens 23 Toten waren nach Angaben der Beobachtungsstelle fünf Soldaten der syrischen Regierungstruppen und 18 mit diesen verbündete Kämpfer. Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netz von Aktivisten an Ort und Stelle, ihre Angaben können von unabhängiger Seite kaum überprüft werden.