Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman deutete am Donnerstag an, dass vorerst keine weiteren Angriffe zu erwarten seien. "Ich hoffe, wir haben dieses Kapitel beendet und jeder hat die Botschaft verstanden", sagte Lieberman auf einer Sicherheitskonferenz in der Nähe von Tel Aviv. Vom Iran gab es auch über zwölf Stunden nach den Angriffen noch keine Reaktion.

Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat sich im syrisch-israelischen Grenzgebiet in den vergangenen Wochen deutlich verschärft. Die islamistische Führung in Teheran ist enger Verbündeter Assads und hat Tausende Kämpfer nach Syrien entsandt. Nach dem weitgehenden Sieg der syrischen Regierungstruppen und ihrer russischen und iranischen Verbündeten strebt der Iran nach israelischen Angaben nun danach, eine dauerhafte Militärpräsenz an der israelischen Grenze aufzubauen, um den jüdischen Staat von dort aus zu bekämpfen. Israel sieht sich durch eine neue Front aus iranischen Revolutionsgarden und der libanesischen Hisbollah-Miliz an seiner Nordgrenze bedroht und hat angekündigt, eine dauerhafte Präsenz des Iran dort mit allen Mitteln zu verhindern.

USA

US-Präsidialamtssprecherin Sarah Sanders sagte, der iranische Beschuss Israels zeige, dass Trump mit seinem Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran die richtige Entscheidung getroffen habe. Trump hatte die Aufkündigung des Abkommens auch mit der aggressiven Außenpolitik des Landes begründet und ausdrücklich die Destabilisierung durch den Iran in Israels Nachbarschaft kritisiert. Dagegen setzt die Bundesregierung ebenso wie die anderen EU-Staaten und Russland weiter auf das Abkommen.

Deutschland

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron riefen zu Besonnenheit und Deeskalation in der Region auf. Die britische Regierung forderte Russland auf, seinen Einfluss auf Syrien geltend zu machen, um weitere iranische Angriffe von dessen Territorium aus zu verhindern. Der Iran müsse weitere Angriffe unterlassen. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen.

Russland

Russland sprach seinerseits von einer alarmierenden Entwicklung. Außenminister Sergej Lawrow rief Israel und den Iran auf, alles zu unterlassen, was eine Spirale der Gewalt auslösen könnte. Präsident Wladimir Putin habe das Thema bei seinen Gesprächen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Moskau angesprochen.