In Italien geht die Legislaturperiode zu Ende und der viermalige Regierungschef Silvio Berlusconi stürzt sich in den Wahlkampf. Der Medienzar will mit dem Versprechen einer Verdoppelung der Mindestpensionen auf 1.000 Euro und der Einführung der sogenannten "Flat Tax" bei der Mitte-Rechts-Wählerschaft punkten.
So hat sich der 81-jährige Gründer der rechtskonservativen Partei Forza Italia für die Einführung eines "Würdeeinkommens" zur Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung ausgesprochen. Als Vorbild dient ihm der verstorbene Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaft, Milton Friedman. Das "Würdeeinkommen" sollte mindestens 1.000 Euro im Monat betragen. "Wer unter 1.000 Euro im Monat verdient, braucht keine Steuern zu zahlen. Im Gegenteil, der Staat wird ihm den fehlenden Betrag zahlen, damit er zu einem würdevollen Einkommen gelangt", sagte Berlusconi.
Erwartet wird, dass der italienische Staatschef Sergio Mattarella am Donnerstag das Parlament auflöst. Dies soll nach der Pressekonferenz zu Jahresende von Premier Paolo Gentiloni erfolgen, bei der er eine Bilanz über dieses Jahr ziehen wird.
Mit der Auflösung des Parlaments beginnt offiziell der Wahlkampf in Italien. In den Umfragen liegt derzeit die populistische Fünf-Sterne-Bewegung mit 28 Prozent vorne. Allerdings werden einer Mitte-Rechts-Koalition um Ex-Premier Silvio Berlusconi die meisten Mandate im Abgeordnetenhaus vorhergesagt. Die regierenden Sozialdemokraten (PD) unter Renzi liegen etwa vier Prozentpunkte hinter der Fünf-Sterne-Bewegung.
Die Auflösung des Parlaments ist der erste Schritt in Richtung Parlamentswahlen. Mattarella wird auch den Wahltermin bekanntgeben. Erwartet wird, dass die Italiener am 4. März wählen. Der spätestens mögliche Wahltermin ist der 20. Mai. Nach der Auflösung des Parlaments bleibt Gentiloni bis zu den Neuwahlen im Amt.
Mit der Auflösung des Parlaments beginnt offiziell der Wahlkampf in Italien. In den Umfragen liegt derzeit die populistische Fünf-Sterne-Bewegung mit 28 Prozent vorne. Allerdings werden einer Mitte-Rechts-Koalition um Ex-Premier Silvio Berlusconi die meisten Mandate im Abgeordnetenhaus vorhergesagt. Die regierenden Sozialdemokraten (PD) unter Ex-Regierungschef Matteo Renzi liegen etwa vier Prozentpunkte hinter der Fünf-Sterne-Bewegung.
Derzeit bestimmen die Parteien bereits die Listen in den verschiedenen Wahlkreisen. Sozialdemokraten-Chef Matteo Renzi will voraussichtlich in Florenz kandidieren, in der Stadt, in der er vor seinem Sprung in den Regierungssitz 2014 Bürgermeister war. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass Renzi in Mailand oder in Turin kandidiert.
Gentiloni wird in seiner Heimatstadt Rom um einen Parlamentssitz kämpfen. Für die amtierenden Minister von Renzis Demokratischer Partei (PD) gilt die parteiinterne Regel nicht, derzufolge man nach drei Legislaturperioden nicht mehr für ein Mandat im Parlament kandidieren darf. So will Kulturminister Dario Franceschini in seiner Heimatstadt Ferrara um einen Parlamentssitz rittern. Verkehrsminister Graziano Delrio kandidiert wie Franceschini in der norditalienischen Region Emilia Romagna. Justizminister Andrea Orlando wird in Genua und in La Spezia seine Kandidatur einreichen.
Ex-Premier Silvio Berlusconi führt schon seit Wochen einen intensiven Wahlkampf. Obwohl der 81-Jährige wegen eines Ämterverbots selber keine Kandidatur einreichen wird, wirbt er für seine Mitte-Rechts-Allianz, die laut Umfragen 36 Prozent der Stimmen erhalten könnte. Als gefährlichster Rivale betrachtet Berlusconi nicht Renzis PD, die laut Umfragen ein Tief von 24 Prozent erreicht hat, sondern die populistische Fünf-Sterne-Bewegung um den Starcomedian Beppe Grillo. Wiederholt appellierte Berlusconi, nicht eine "Bande verantwortungsloser Politprofis mit einem alten Komiker an der Spitze" zu wählen.