Seit der von der irakischen Regierung verkündeten "Befreiung" der Stadt Hawija von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) sind dort nach Polizeiangaben dutzende Menschen von Jihadisten getötet worden.

Mindestens 45 Angehörige der Sicherheitskräfte und Zivilisten seien bei IS-Angriffen getötet worden, seit die Regierung im Oktober die "Befreiung" der letzten verbliebenen städtischen IS-Hochburg im Irak verkündet hatte, sagte ein Polizeioffizier in der Provinz Kirkuk.

Im selben Zeitraum habe die regierungstreue Hashed-al-Shaabi-Miliz 288 Jihadisten getötet und 55 weitere festgenommen, fügte der Polizist hinzu. Der irakische Militärexperte Sarmad al-Bajati sagte, die Präsenz der Jihadisten sei nach wie vor eine "ernste Bedrohung" für die Region. Die Extremisten versteckten sich tagsüber, hätten aber "nachts die vollständige Kontrolle über bestimmte Gebiete". Angriffe und Entführungen dauerten an. Deshalb wollten viele Vertriebene nicht zurückkehren.

Auf Stadt und Hauptstraßen konzentriert

Ein ranghoher Vertreter der Polizei sagte, die irakische Armee habe sich bei der Offensive zur Befreiung Hawijas "auf die Stadt und die Hauptstraßen" konzentriert. Während sich einige Kämpfer ergaben, hätten andere in den umliegenden Bergen, Tälern und unterirdischen Verstecken Zuflucht gesucht. Hawija liegt rund 300 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad.

Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Jihadisten aber auf dem Rückzug, zuletzt wurden sie aus einer Stadt nach der anderen vertrieben. Der irakische Regierungschef Haider al-Abadi verkündete am 9. Dezember den Sieg gegen den IS - Experten zufolge zu früh.