Die Absicht der USA, die ukrainischen Streitkräfte mit moderner Verteidigungstechnik zu beliefern, sorgt für Empörung in Moskau. "Heute drängen die USA die ukrainischen Behörden klar zu neuem Blutvergießen", erklärte der russische Vize-Außenminister Sergej Riabkow am Samstag im Hinblick auf die Kämpfe im Osten der Ukraine. "Amerikanische Waffen können zu neuen Opfern bei unserem Nachbarn führen."
Das US-Außenministerium hatte am Freitag in Washington erklärt, es wolle die Ukraine mit den Rüstungsgütern dabei unterstützen, "ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und künftige Aggressionen abzuwehren". Die Ausrüstung sei "rein defensiver Natur".
Einem Bericht des US-Senders ABC zufolge soll die Waffenlieferung 210 Anti-Panzer-Raketen enthalten, sie habe einen Wert von 47 Millionen Dollar (39,65 Mio. Euro). Darunter könnten auch Raketen des modernen Javelin-Systems sein.
Damit wolle man die Bemühungen des Landes unterstützen, die eigene Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen sowie weitere Aggressionen zu verhindern. Laut einem Bericht des Senders ABC News plant die US-Regierung die Lieferung von Panzerabwehrraketen. Ein Sprecher des Außenministeriums wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern und verwies auf die Stellungnahme Nauerts.
Angespannte Beziehungen
Der Schritt dürfte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland weiter verschärfen. In Teilen der Ostukraine bekämpfen sich seit mehr als drei Jahren Regierungseinheiten und von Moskau unterstützte Separatisten. UNO-Angaben zufolge sind bisher mehr als 10.000 Menschen getötet worden. Ein 2015 vereinbarter Friedensplan wurde bisher nur in Ansätzen umgesetzt. Die beiden Seiten hatten sich am Mittwoch auf eine Waffenruhe über die Weihnachts- und Silvesterfeiertage geeinigt.
Nauert erklärte, die Unterstützung der USA sei rein defensiver Natur. Man habe immer betont, dass die Ukraine ein souveräner Staat sei und das Recht habe, sich selbst zu verteidigen.
Der US-Kongress hat bei Waffenverkäufen an andere Länder ein Mitspracherecht. Eine Zustimmung dürfte aber wahrscheinlich sein. Senatoren wie der Republikaner John McCain drängen seit längerem darauf, die Ukraine mit Waffen auszurüsten. Die Regierung von Trumps Vorgänger Barack Obama hatte dies abgelehnt.