Aus dem nordafrikanischen Krisenstaat Libyen sind erstmals Flüchtlinge nach Italien geflogen worden. 162 Flüchtlinge aus Äthiopien, Eritrea, Somalia und dem Jemen wurden am Freitag mit einer Militärmaschine nach Italien gebracht. Italiens Innenminister Marco Minniti sprach von einem "historischen Tag": "Erstmals wurde ein humanitärer Korridor von Libyen nach Europa eröffnet. Das ist ein Anfang."
Unter den Flüchtlingen waren viele Familien, Mütter, unbegleitete Kinder und Menschen mit Behinderungen. Der Sondergesandte des Flüchtlingshilfswerks UNHCR für das zentrale Mittelmeer, Vincent Cochetel, erklärte, viele der Flüchtlinge hätten von großem Leid berichtet. "Sie wurden von Menschenschmugglern unten menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten."
Libyen ist ein wichtiges Transitland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Hilfsorganisationen berichten seit Langem über Misshandlungen, Vergewaltigungen und Zwangsarbeit in libyschen Flüchtlingslagern.