Dem deutschen Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) geht es bei seinem Engagement für den russischen Energiekonzern Rosneft nach eigenen Angaben nicht ums Geld. Auf die Frage, ob er den Job als Aufsichtsratschef bei dem mit EU-Sanktionen belegten Unternehmen auch ehrenamtlich machen würde, sagte er der "Rheinischen Post" (Samstag): "Sicher, das ist eine spannende Aufgabe."
Der frühere SPD-Chef verteidigte auch seine Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Ich vertraue Wladimir Putin", sagte er. "Freundschaft bedeutet ja, dass man dem anderen auch seine Meinung sagt und ihn kritisiert. Aber das tut man nicht öffentlich, sondern unter vier Augen."
Schrittweiser Abbau der Sanktionen
Schröders Nähe zu Putin wird auch in seiner eigenen Partei kritisch gesehen. Im September wurde er zum Aufsichtsratschef von Rosneft gewählt. Die Europäische Union hat den Staatskonzern wegen Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt 2014 mit Sanktionen belegt.
Schröder sprach sich erneut für einen schrittweisen Abbau der Sanktionen aus. "Sie werden auch irgendwann aufgelöst", zeigte er sich überzeugt.