Die Mehrheit der Briten will einer neuen Umfrage zufolge doch in der Europäischen Union bleiben. Dabei sei der Vorsprung der EU-Befürworter mit 51 Prozent vor den Brexit-Anhängern mit 41 Prozent so groß wie noch nie seit der Volksbefragung im Juni 2016, berichtete die Zeitung "The Independent" am Samstag unter Berufung auf eine Studie des Meinungsforschungsinstituts BMG.
Damals hatten 52 Prozent der Briten für den EU-Austritt und 48 Prozent dagegen gestimmt. Der Chef von BMG sagte der Zeitung, der Umschwung sei auf einen Sinneswandel bei den damaligen Nichtwählern zurückzuführen. Wer damals abgestimmt habe, habe aber in neun von zehn Fällen seine Meinung nicht geändert. Befragt wurden 1.400 Personen vom 5. bis zum 8. Dezember.
Der britische Außenminister und Brexit-Befürworter Boris Johnson sprach sich unterdessen in der Zeitung "Sunday Times" dafür aus, bei den Verhandlungen mit der EU so viel wie möglich herauszuholen. Sollte Großbritannien die europäischen Verordnungen nicht abstreifen können, werde das Königreich zu einem "Vasallenstaat" der EU werden, warnte er.
Premierministerin Theresa May handelt gegenwärtig mit den anderen EU-Mitgliedern die genauen Bedingungen und Umstände des Austritts aus. Dieser soll im März 2019 erfolgen.