Jordanien hat US-Präsident Donald Trump vor einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels gewarnt. Ein solcher Schritt hätte "gefährliche Konsequenzen", sagte der jordanische Außenminister Ayman Safadi am Sonntag. "Diese Entscheidung würde den Ärger der arabisch-muslimischen Welt auslösen, die Spannungen anheizen und die Friedensbemühungen gefährden", schrieb Safadi auf Twitter.

Zuvor hatte am Sonntag der Berater und Schwiegersohn Trumps, Jared Kushner, in einer Rede gesagt, dass Trump sich noch nicht über einen solchen Schritt entschieden habe. Er werde einen Beschluss fassen, sagte Kushner, aber "er prüft noch viele unterschiedliche Fakten". Trump hatte im Wahlkampf die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt und die Verlegung der US-Botschaft dorthin versprochen, dies Thema aber nach der Wahl zurückgestellt. Am Freitag berichtete das "Wall Street Journal", dass Trump unmittelbar vor der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt stehe.

Die internationale Gemeinschaft erkennt Jerusalem nicht als Israels Hauptstadt an, weil der endgültige Status der Stadt erst in Friedensverhandlungen Israels mit den Palästinensern geklärt werden müsse. Die Palästinenser wollen im arabischen Ostteil der Stadt, den Israel 1967 besetzt und später annektiert hatte, die Hauptstadt eines unabhängigen Staates ausrufen. Israel beansprucht hingegen die ganze Stadt für sich.