In den Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU gibt es einem Zeitungsbericht zufolge eine Einigung in einem wichtigen Streitpunkt. Der "Daily Telegraph" berichtete am Dienstag, es gebe eine Grundsatzvereinbarung über die Schlussrechnung, die das Land beim Abschied aus der Union begleichen soll. Demnach soll diese zwischen 45 und 55 Milliarden Euro liegen.
Die EU habe einen finanziellen Ausgleich von 60 Milliarden Euro gefordert, so die Zeitung. Eine Verständigung in dieser zentralen Frage wäre ein wichtiges Signal, dass beide Seiten beim EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember in Brüssel eine Einigung erzielen, die den Start von Gesprächen über den künftigen Status Großbritanniens in den Handelsbeziehungen zur Gemeinschaft ermöglichen. Dazu drängt insbesondere die britische Wirtschaft, denn die aktuelle Unklarheit dämpft die Konjunktur. Die Zeit drängt, weil Großbritannien im März 2019 die Union verlassen will.
Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Ein britischer Regierungsvertreter sagte, er könne sich der Darstellung nicht anschließen. Das britische Pfund reagierte mit Kursgewinnen zum Dollar auf den Zeitungsbericht, büßte nach den Äußerungen des Regierungsvertreters dann aber wieder etwas ein.
Derzeit verhandeln in Brüssel Unterhändler der britischen Regierung mit der Europäischen Union über die Modalitäten eines Ausstiegs aus dem Staatenbund. Die Gespräche verlaufen zäh. Mehrere Punkte sind umstritten, darunter die Schlussrechnung, die die Briten beim Abschied begleichen sollen. Weitere Konfliktfelder sind die Rechte von EU-Bürgern und die künftige Gestalt der irischen Landgrenze zum britischen Nordirland.