Ein etwa zehn Jahre altes Kind ist beim Versuch einer Gruppe von Flüchtenden, aus der Türkei auf die griechische Insel Lesbos überzusetzen, ums Leben gekommen. Die anderen 66 Personen wurden von einem Boot der europäischen Grenzschutzagentur Frontex nach Lesbos gebracht. Dies berichtete der staatliche griechische Rundfunk am Samstag unter Berufung auf die Küstenwache.
Woran das Kind starb, soll in den nächsten Tagen gerichtsmedizinisch festgestellt werden, hieß es demnach. Am Vortag hatten Frontex und die griechische Küstenwache gut 90 Migranten vor den Inseln Chios und Lesbos aufgegriffen.
Vom 1. Jänner und bis zum 23. November sind nach Angaben des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) auf griechischen Inseln 26.821 Geflüchtete angekommen. 2016 waren es im gesamten Jahr 173.450, 2015 knapp 900.000. Der Zustrom wurde weitgehend gestoppt, nachdem im April 2016 das EU-Türkei-Abkommen in Kraft trat. Es sieht unter anderem vor, dass die EU alle Personen zurückschicken kann, die illegal über die Türkei nach Griechenland kommen und kein Asyl erhalten. Auf den griechischen Inseln harren zurzeit knapp 15.500 Menschen aus, die auf die Entscheidungen der Asylrichter warten. Die Flüchtlingslager sind restlos überfüllt.