Der chinesische Bürgerrechtsanwalt Jiang Tianyong ist zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Mittlere Volksgericht in Changsha in der Provinz Hunan befand den 46-Jährigen am Dienstag der "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" für schuldig. In der Verhandlung vor drei Monaten hatte er ein Geständnis abgelegt, doch sprachen Menschenrechtler von einem erzwungenen Schuldbekenntnis.
Der Fall wird von deutscher Seite mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Der Anwalt war in Peking mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und zuletzt vor einem Jahr mit dem damaligen Wirtschafts- und heutigen Außenminister Sigmar Gabriel zusammengetroffen. Er hatte beide bei ihren Besuchen über die angespannte Menschenrechtslage in China informiert. Wie das Gericht mitteilte, will Jiang Tianyong keine Berufung gegen das Urteil einlegen.