Der für das US-Atomarsenal zuständige General würde nach eigenen Angaben einen illegalen Befehl von Präsident Donald Trump zum Einsatz von Kernwaffen verweigern. "Ich glaube, einige Leute halten uns für blöd", sagte John Hyten, Kommandant des Strategic Command, am Samstag auf einem Sicherheitsforum in Kanada.
"Wir sind keine dummen Menschen. Wir machen uns über diese Dinge viele Gedanken", sagte Hyten laut einer Aufzeichnung der Debatte auf Facebook. Er berate den Präsidenten, der ihm dann sage, was er zu tun habe. "Was glauben Sie was passieren würde, wenn es etwas Illegales ist? Dann werde ich ihm sagen, 'Herr Präsident, das ist illegal'." Dann würde über Alternativen diskutiert werden, sagte Hyten. "So kompliziert ist das nicht."
Das US-Verteidigungsministerium nahm zu der Aussage zunächst nicht Stellung. Trump hatte Nordkorea bei seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung mit der "totalen Vernichtung" gedroht. Die zunehmenden Spannungen zwischen beiden Staaten haben bei US-Abgeordneten beider Parteien zu einer Diskussion über die Befugnisse des Staatsoberhaupts geführt. Am Dienstag beriet ein Senatsausschuss zum ersten Mal seit mehr als vier Jahrzehnten darüber, ob die Autorität des US-Präsidenten zur Anordnung eines Atomwaffenangriffs geändert werden sollte. Trump sei "so labil, so unberechenbar" und habe einen "überspannten Entscheidungsfindungsprozess", hatte der demokratische Senator Chris Murphy dabei erklärt. Es sei "beunruhigend", dass der Präsident im Alleingang einen Atomangriff anordnen könne.