US-Präsident Donald Trump hat vor dem Hintergrund des Konflikts mit Nordkorea gesagt, er wolle Fortschritt und keine Provokationen. "Wir sind provoziert worden, die Welt ist provoziert worden - wir wollen das nicht", sagte Trump am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Hanoi mit Vietnams Präsident Tran Quai Dang.

Drei Stunden zuvor hatte Trump über Nordkoreas Führer Kim Jong-un ironisch getwittert, er würde diesen nie als klein oder fett bezeichnen. Gefragt, was das Verhältnis zu Kim Jong-un verbessern könne und ob es überhaupt möglich wäre, zu Freunden zu werden, sagte Trump: "Im Leben geschehen merkwürdige Dinge. Ich weiß nicht, ob es passieren wird, aber wenn, dann wäre es sehr, sehr gut."

Russland-Affäre: Trump stellt sich doch hinter Geheimdienst

US-Präsident Donald Trump hat in der Frage einer russischen Beeinflussung der US-Wahl erneut die Position gewechselt. Bei einer Pressekonferenz in Hanoi mit Vietnams Präsident Tran Quai Dang sagte Trump am Sonntag, er schließe sich nun den Erkenntnissen der Geheimdienste an.

Noch am Vortag hatte Trump gesagt, er glaube Russlands Präsident Wladimir Putin, wenn dieser sage, Russland habe die Wahl nicht beeinflusst. Vier US-Geheimdienste gehen von einer Beeinflussung seitens Russlands aus. Die Russland-Affäre beschäftigt Trump seit seinem Amtsantritt.

Anders als am Samstag sagte Trump nun, er glaube sehr an die Geheimdienste. Sie würden von ausgezeichneten Leuten geführt. Es sei dennoch wichtig, mit Russland zurechtzukommen. Das Land sei unter anderem für eine Lösung des Konflikts mit Nordkorea wichtig. "Wenn wir mit anderen Ländern zurechtkommen, ist das eine gute Sache, keine schlechte", sagte Trump.

Proteste gegen Trump

Nur wenige Stunden vor der Ankunft Donald Trumps zum Gipfeltreffen des ASEAN-Staatenbundes auf den Philippinen haben zahlreiche Menschen in der Hauptstadt Manila gegen den US-Präsidenten demonstriert. Aktivisten wurden am Sonntag auf ihrem Marsch rund einen Kilometer vor dem Konferenzort von Hunderten Polizisten gestoppt, als sie versuchten durch die Absperrungen zu gelangen.

Die Demonstranten skandierten Anti-USA-Schlachtrufe und trugen Plakate, auf denen zu lesen war: "Verbietet Trump auf den Philippinen", "Kämpft gegen Trump, Faschismus und Imperialismus!" oder "Erhaltet die nationale Souveränität". Einige US-Flaggen wurden angezündet.

Trump sollte am Sonntagabend in Manila an einem Galadinner der Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten teilnehmen. Der Gipfel der ASEAN beginnt am Montag.

Während seines Aufenthalts in Manila wollte Trump auch mit Präsident Rodrigo Duterte zusammentreffen. US-Abgeordnete hatten Trump vor seiner Abreise aufgefordert, Menschenrechtsverstöße auf den Philippinen anzusprechen, wo Duterte mit harter Hand gegen den illegalen Drogenhandel vorgeht. Seit Dutertes Amtsantritt im Juni 2016 sind bei Polizeieinsätzen in Verbindung mit Drogendelikten knapp 4.000 Menschen getötet worden.

Die Philippinen sind die letzte Station der Asienreise des US-Präsidenten. Sie führte ihn über Hawaii auf die ersten Stationen Japan, Südkorea und China. Trump macht sich am Dienstag auf den Rückweg in die USA.