Drei Woche nach der Vertreibung der Jihadistenmiliz IS aus ihrer frühere syrischen Hochburg Raqqa kehren die früheren Bewohner langsam zurück. Hunderte geflohene Zivilisten seien inzwischen nach Raqqa zurückgekommen, teilten die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Montag mit. Sie hätten ihre verlassenen Häuser in Raqqas östlichsten Stadtteil al-Meshleb beziehen können.
Über das Internet hatten die SDF die früheren Bewohner aus al-Meshleb darüber informiert, dass die Bombenentschärfungen abgeschlossen seien und eine sichere Rückkehr möglich sei. Seit der Rückeroberung der ehemaligen IS-Hochburg am 17. Oktober hatten die Sicherheitskräfte die Stadt vollständig abgeriegelt, um in den Häusern platzierte Bomben und Minen des IS zu entschärfen.
Zivilisten durch Blindgänger getötet
In den vergangenen Wochen hatten sich immer wieder Bewohner vor den Kontrollpunkten der Sicherheitskräfte versammelt und um Rückkehrerlaubnis gebeten. Einige Zivilisten, die sich heimlich in die Stadt begeben hatten, wurden durch Blindgänger getötet. Nach Angaben des Stadtrates wird der Rest der zerstörten Stadt immer noch von Sprengsätzen befreit.
Der IS hatte Raqqa im Jänner 2014 erobert und später zur inoffiziellen Hauptstadt seines selbsternannten "Kalifats" gemacht. Im Juni marschierten SDF-Kämpfer mit Unterstützung der US-geführten Koalition in Raqqa ein. Zehntausende Menschen sind bei der Militäroffensive aus der Stadt geflohen.