Nach den Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien verlangt Serbien einen neuen Lösungsversuch für seine abtrünnige frühere Provinz Kosovo. "Wenn Spanien für sein Katalonien-Konzept kämpfen kann, dann können wir Serben auch für unser Land kämpfen", zitierte die Regierungszeitung "Novosti" am Samstag in Belgrad Außenminister Ivica Dacic.

Dieser fordere eine internationale Konferenz, auf der das jahrzehntealte Kosovo-Problem gelöst werde. Der fast nur noch von Albanern bewohnte Kosovo war vor knapp zehn Jahren von Serbien abgefallen und ist inzwischen von rund 110 Staaten völkerrechtlich anerkannt. Serbien will sich aber damit nicht abfinden und verlangt seine frühere Provinz zurück. 1999 hatten NATO-Bomben serbische Verbände gezwungen, sich aus dem Kosovo zurückzuziehen. Zuvor hatten Serben mit brutaler Gewalt rund 800.000 Albaner aus dem Land getrieben. Die EU bemüht sich seit vielen Jahren weitgehend erfolglos, zwischen Serbien und dem Kosovo zu vermitteln.