Im Konflikt mit der Zentralregierung in Bagdad sendet die kurdische Regionalregierung Entspannungssignale. In einer am frühen Mittwochmorgen verbreiteten Erklärung bot die Kurdenregierung an, die Ergebnisse des Unabhängigkeitsreferendums von Ende September zunächst auf Eis zu legen. Zudem rief sie zu einer sofortigen Waffenruhe im Nordirak auf. Die Regionalregierung plädierte für einen "offenen Dialog" zwischen Erbil und Bagdad auf Basis der irakischen Verfassung.
Bei dem Referendum hatten die Kurden für die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Bagdad gestimmt. Die irakische Regierung hatte daraufhin die Armee in die von den Kurden kontrollierten Gebiete um Mossul und Kirkuk entsandt, wo es zu schweren Gefechten mit zahlreichen Toten gekommen war.
Am Dienstag hatte das kurdische Regionalparlament bereits mitgeteilt, dass die für den 1. November geplanten Parlaments- und Präsidentenwahlen in der autonomen Kurden-Region im Nordirak um acht Monate verschoben würden.