Die erste Sitzung des 19. Deutschen Bundestages am Dienstag folgt einem festen Ritual: Ansprache des Alterspräsidenten, Wahl des Bundestagspräsidenten und dessen Rede, dann Wahl der sechs Stellvertreter, danach Empfang für die Abgeordneten.
Für den Posten des Bundestagspräsidenten schlagen CDU und CSU als stärkste Fraktion Finanzminister Wolfgang Schäuble vor, der im Bundestag mit einer breiten Mehrheit rechnen kann. Erforderlich ist die Mehrheit der 709 Mitglieder des Bundestages - das sind 355 Stimmen. Alle Abgeordneten werden namentlich zu Stimmabgabe aufgerufen. Zur Auszählung wird die Sitzung unterbrochen. Der neu gewählte Bundestagspräsident hält dann eine Rede.
Spannung kommt dieses Mal bei den Vizepräsidenten auf: Die AfD hat für ihre Fraktion Albrecht Glaser vorgeschlagen. Dieser stößt wegen seiner Äußerungen über den Islam in anderen Fraktionen auf Ablehnung. Einen Wahlmarathon soll es am Dienstag nicht geben: Sollte der 75-Jährige in drei Wahlgängen nicht die erforderliche Mehrheit finden, soll die Wahl vertagt werden.