Die Sowjetunion hat Geheimpapieren zufolge die Zündung einer Atombombe auf dem Mond in Auftrag gegeben. Die Sowjetführung habe bei einer Sitzung 1958 beschlossen, Pläne dafür zu entwickeln, sagte der Historiker Matthias Uhl der Deutschen Presse-Agentur in Moskau.
Uhl, der am Deutschen Historischen Institut in Moskau arbeitet, hatte die Akten vor einiger Zeit im russischen Staatsarchiv entdeckt und nun veröffentlicht. Zuvor hatte der MDR berichtet.
Die Pläne aus dem engsten Führungskreis sahen ihm zufolge vor, eine Rakete mit einer Bombe zu bestücken, die eine Sprengkraft ähnlich der Hiroshima-Bombe hatte. Die Zündung sollte als Machtdemonstration im Kalten Krieg dienen. Sowjetische Naturwissenschaftler hätten jedoch davor gewarnt, dass es beim Raketenstart zur Explosion der Bombe und nicht kalkulierbaren Folgen kommen könnte. Deshalb wurde das Vorhaben einige Monate später wieder aufgegeben.