Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat Europa erneut Unterstützung von Terrorverdächtigen vorgeworfen. Europa nehme Anhänger der Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen auf und nenne das "Asyl", kritisierte Erdogan am Sonntag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu im zentraltürkischen Afyonkarahisar.
"Was soll das heißen, sie sind emigriert, das sind Verräter, das sind Mörder, das sind jetzt definitiv Terroristen." Es gebe Gerichtsurteile in der Türkei dazu, hieß es weiter.
Die Türkei macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch vom Sommer 2016 verantwortlich und fordert unter anderem von Deutschland seit langem die Auslieferung von mutmaßlichen Anhängern. Deutschland wiederum fordert die Freilassung inhaftierter Deutscher wie den "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel, den Menschenrechtler Peter Steudtner oder die Übersetzerin und Journalistin Mesale Tolu.
Mit Blick auf in der Türkei inhaftierte Europäer sagte Erdogan weiter, wenn Europa etwas von der Türkei wolle, müsse die Türkei erst bekommen, was sie wolle.