Der jüngste Atomtest Nordkoreas stellt nach Einschätzung der UNO-Atomenergiebehörde eine neue globale Bedrohung dar. Er zeige, dass das isolierte Land bei der Waffenentwicklung schnelle Fortschritte mache, sagte IAEO-Chef Yukiya Amano am Freitag nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Außenminister Kang Kyung-wha in Seoul.
Zusammenstehen wichtig
"Am wichtigsten ist nun, dass die internationale Gemeinschaft zusammensteht." Nordkorea hatte am 3. September den bisher größten Atomtest durchgeführt. Ob es sich wirklich wie behauptet um eine Wasserstoffbombe handelte, ist auch nach Amanos Worten unklar. Immer wieder lässt die Regierung in Pjöngjang auch Raketen erproben. Damit sollen auch die USA erreicht werden können. Wegen des Atom- und Raketenprogrammes gibt es bereits zahlreiche internationale Sanktionen gegen Nordkorea, die vom UNO-Sicherheitsrat beschlossen wurden.
Der Konflikt kommt auch zur Sprache, wenn am Freitag der russische Diplomat Oleg Burmistrow den Chef der Nordamerika-Abteilung im nordkoreanischen Außenministerium, Choe Son-hui, in Moskau trifft. Eine Sprecherin des russischen Außenamtes gab zunächst keine Einzelheiten zu dem geplanten Treffen bekannt. Im Anschluss werde das Ministerium aber eine Erklärung veröffentlichen.
Russland hatte in der vergangenen Woche für einen Vorschlag geworben, wonach Nordkorea seine Waffentests aussetzt. Zugleich sollen Südkorea und die USA Manöver absagen. Damit soll der Weg zu Verhandlungen geebnet werden.