Der neuerliche Raketentest des Iran stellt nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump das internationale Atomabkommen mit Teheran erneut infrage. "Der Iran hat gerade eine ballistische Rakete getestet, die in der Lage ist, Israel zu erreichen", schrieb Trump am Samstag beim Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Sie arbeiten zudem mit Nordkorea zusammen. Wir haben kein gutes Abkommen!"
Der Iran hatte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit den USA nach eigenen Angaben am Samstag eine neue Mittelstreckenrakete getestet. Das Staatsfernsehen meldete, der Test sei "erfolgreich" verlaufen. Es zeigte undatierte Bilder vom Start und Flug der neuen Khoramshahr-Rakete. Nach Angaben von Luftwaffengeneral Amir Ali Hajizadeh vom Freitag kann die Rakete mit mehreren Sprengköpfen bestückt werden. Zugleich betonte Teheran, dass die Waffen nicht mit atomaren Sprengkörpern ausgerüstet werden könnten und eine maximale Reichweite von 2000 Kilometern hätten.
Trump hatte den Iran in seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung am Dienstag als destabilisierende Kraft in der Region angeprangert und mit der Aufkündigung des Wiener Atomabkommens von 2015 gedroht. Washington wirft Teheran vor, mit Raketentests gegen den Geist des Vertrags zu verstoßen, das den Iran verpflichtet, seine Urananreicherung drastisch herunterzufahren. Teheran vertritt dagegen den Standpunkt, dass das Abkommen diese Tests nicht verbietet.
Trump muss dem US-Kongress am 15. Oktober mitteilen, ob er an dem Atomabkommen festhalten will. Am Mittwoch hatte der US-Präsident erklärt, er habe bereits seine Entscheidung getroffen, sei aber noch nicht bereit, diese preiszugeben.