Die fortgesetzte Gewalt gegen die Rohingya-Bevölkerungsgruppe in Myanmar sorgt zunehmend für besorgte Stimmen. Menschenrechtler fordern nun internationale Strafmaßnahmen gegen das Militär des Landes. Der UNO-Sicherheitsrat solle gezielte Sanktionen und ein Waffenembargo verhängen, damit das Militär seine "Kampagne der ethnischen Säuberungen" einstelle, erklärte Human Rights Watch.

Bisherige Forderungen nach einem Ende der Übergriffe seien wirkungslos geblieben. Deshalb seien Maßnahmen notwendig, die das Militär nicht mehr ignorieren könne. Die Organisation will unter anderem Generäle, die in die Gewalt gegen die Rohingya verwickelt sind, mit Reiseverboten belegen. Auch sollen sämtliche Waffengeschäfte untersagt werden.

Auch die Vereinten Nationen haben das Vorgehen von Sicherheitskräften in dem überwiegend buddhistischen Myanmar gegen die muslimische Minderheit der Rohingya als ethnische Säuberungen gebrandmarkt. Seit Beginn der jüngsten Gewaltwelle vor gut drei Wochen sind mehr als 400.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen. Dort verschärfen heftige Regenfälle die Lage der Menschen weiter. Hilfsorganisationen fürchten angesichts von Wasser- und Lebensmittelengpässen um das Leben der Flüchtlinge. Die De-Facto-Regierungschefin Myanmars, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, wird international Untätigkeit vorgeworfen. Es wird erwartet, dass sie sich am Dienstag zu der Krise äußert.