Japans Ministerpräsident Shinzo Abe denkt Medienberichten zufolge über Neuwahlen im Oktober nach. Demnach könnte er mit diesem Schritt von gestiegenen Umfragewerten im Zuge der Nordkorea-Krise sowie von Problemen der wichtigsten Oppositionspartei profitieren.

Der staatliche TV-Sender NHK berichtete am Sonntag unter Berufung auf Insiderinformationen von Äußerungen Abes gegenüber dem Parteichef des Koalitionspartners Komeito. Demzufolge schloss der Regierungschef nicht aus, das Unterhauses Ende September für vorgezogene Wahlen aufzulösen. Komeito-Chef Natsuo Yamaguchi wurde in Medien mit den Worten zitiert: "Bisher sah es so aus, als ob die Wahl im Herbst kommenden Jahres stattfindet, aber wir müssen immer bereit sein zum Kampf."

Nach Einschätzung von Politikexperten zögert Abe aber noch mit der Entscheidung, da seine Koalition bei der Wahl ihre Zwei-Drittel-Mehrheit verlieren dürfte. Dies würde seine Chancen schmälern, die von ihm angestrebte Abkehr von der pazifistischen Verfassung zu erreichen.