Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist prinzipiell offen für eine Ausdehnung des sogenannten Schengen-Raums auf alle EU-Staaten. Zwischen den Ländern des Schengener Abkommens gibt es im Normalfall keine Grenzkontrollen mehr.
"Ich glaube, das bringt uns mehr Sicherheit, als dass es uns weniger Sicherheit bringt", sagte sie nach einem Gespräch mit dem französischen Premierminister Edouard Philippe am Freitag in Berlin. Der Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für eine Ausweitung des Schengen-Raums sei "eine vernünftige Herangehensweise".
Vom Grundsatz her wäre sie froh, wenn von Bulgarien über Griechenland bis Kroatien alle Länder im Schengen-Raum wären, "weil das unsere ganze Grenzstruktur natürlich vereinfachen würde", erklärte Merkel. Allerdings müssten die Voraussetzungen dafür erfüllt sein.
Juncker hatte am Mittwoch vorgeschlagen, alle EU-Staaten in das Schengen-Abkommen von 1985 aufzunehmen. Das Angebot richtete sich vor allem an die neuen EU-Mitglieder Bulgarien, Rumänien und Kroatien.
In der Debatte um eine Verteilung von Flüchtlingen in der EU forderte Merkel Solidarität der Mitgliedstaaten. "Wer sich dieser Solidarität verweigert, muss damit rechnen, dass das nicht ohne Folgen bleiben wird, auch mit Blick auf die Verhandlungen über zukünftige Finanzhilfen", sagte sie der "Nordwest Zeitung" (Samstag).