Die Spitzenkandidatin der rechtspopulistischen AfD bei der Bundestagswahl in Deutschland, Alice Weidel, hat einem Zeitungsbericht zufolge an ihrem Schweizer Wohnsitz in Biel eine Asylwerberin aus Syrien schwarz für sich arbeiten lassen. Die deutsche Wochenzeitung "Zeit" berichtete am Mittwoch im Voraus aus ihrer neuen Ausgabe, 2015 habe eine Studentin der Islamwissenschaften für die Politikerin gearbeitet, die dann den Job an die Frau aus Syrien weitergeben habe. Diese soll auch dabei gewesen sein, als Weidel mit ihrer Familie im Herbst 2016 in eine Eigentumswohnung umgezogen sei. Das Gehalt soll Weidel den Frauen bar auf die Hand bezahlt haben, es habe weder einen Anstellungsvertrag noch eine Rechnung gegeben, heißt es in dem Bericht weiter. Die Vergütung habe 25 Franken (21,85 Euro) pro Stunde betragen, was für Schweizer Verhältnisse üblich sei.
Die AfD (Alternative für Deutschland) erklärte: "Die Verdachtsäußerung, Alice Weidel habe eine Asylbewerberin schwarz für sich arbeiten lassen ist falsch." Weidel habe zu keinem Zeitpunkt eine Asylwerberin angestellt, für sich arbeiten lassen oder an diese eine Vergütung bezahlt. Eine Barzahlung an Haushaltshilfen sei zudem nach Schweizer Recht völlig legal. Weidel selbst wollte sich auf Reuters-Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.
Erst vor wenigen Tage hatte ein angebliches E-Mail Weidels für Wirbel gesorgt: Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" soll ein E-Mail von Weidel an einen Vertrauten rassistische Bemerkungen und Demokratie verachtende Thesen enthalten. Weidel selbst hat bestritten, die Verfasserin des Textes zu sein.