Die Salzburger EU-Abgeordnete Claudia Schmidt (ÖVP) riskiert in der Diesel-Debatte einen gewagten Vergleich: "Teelichter, Räucherstäbchen und U-Bahnfahren sind punkto Feinstaubbelastung gefährlicher als Dieselautos", sagte sie vor der heutigen Debatte im Europäischen Parlament über die Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen.
Schmidt warnt vor der "hysterischen Verteufelung" von Dieselmotoren. Die Abgasmanipulationen aller Autohersteller gehörten bestraft, aber die "Hexenjagd" auf Dieselmotoren sei völlig übertrieben. Dieselautos würden noch sehr lange Zeit auf österreichischen Straßen rollen. "Deshalb sollte man die Grenzwerte für Feinstaub- und Stickoxidemissionen für diese Fahrzeuge überdenken.
Denn die geltenden Stickoxidgrenzwerte für Dieselmotoren (40 Mikrogramm NOx pro Kubikmeter Luft) seien viel niedriger als jene in vielen Alltagssituationen: "An manchen Arbeitsplätzen sind bis zu 950 Mikrogramm erlaubt, also 2350 Prozent mehr. Eine Zigarette erzeugt mehr Feinstaub als eine halbe Stunde Laufzeit eines Dieselmotors. Ein Teelicht oder ein Räucherstäbchen überschreitet den erlaubten Feinstaub-Grenzwert für Dieselmotoren im Freien um 700 Prozent." Und Schmidt weiter: "Der Feinstaub-Gehalt in der Londoner U-Bahn liegt zehn bis 20 Mal über dem erlaubten Grenzwert für Dieselmotoren auf der Autobahn. Sollen wir jetzt U-Bahnen auch bekämpfen?"