Die EU will als Reaktion auf Nordkoreas Atomtests Häfen für das Land schließen und Arbeiter aus Nordkorea in ihre Heimat zurückschicken. Diesen Plänen sei am Donnerstag beim Treffen der EU-Außenminister in Tallinn nicht widersprochen worden, sagte der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel nach den Beratungen.

Auch Polen, wo die meisten nordkoreanischen Arbeiter beschäftigt sind, habe nicht widersprochen, sagte Gabriel. Das Geld, das dadurch verdient werde, würde in das nordkoreanische Atomprogramm fließen.

"Gefährliche Welt"

Wenn sich Nordkorea mit dem Besitz von Atomwaffen durchsetze, "werden wir in eine sehr gefährliche Welt eintreten", warnte Gabriel. Andere Staaten würden dem Beispiel Nordkoreas folgen. "Dann wären die Zeiten des Kalten Krieges noch halbwegs sicher gewesen gegenüber dem, was wir dann erleben."

Die EU wolle außerdem ihre diplomatischen Kanäle zu China nutzen, da Peking am meisten Einfluss auf Nordkorea habe. Mehr als 90 Prozent der Importe nach Nordkorea würden aus China kommen. Die EU schätze auch das Angebot der USA, bei einem Verzicht Nordkoreas auf Atomwaffen keinen Regimewechsel durchzuführen.

Außerdem will die EU stärker gegen Länder vorgehen, die Nordkorea mit Atomtechnologie versorgen, sagte Gabriel. Die EU wolle dies herausfinden und die Lieferländer unter Druck setzen, auch wirtschaftlich.