Erstmals haben UN-Ermittler die syrische Regierung für den Giftgasangriff am 4. April in Khan Sheikhoun verantwortlich gemacht. Die syrischen Streitkräfte hätten bei ihren Luftangriffen am 4. April das Giftgas Sarin eingesetzt und mehr als 80 Menschen getötet, hieß es in einem Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der UN-Untersuchungskommission zur Lage der Menschenrechte in Syrien.
Westliche Regierungen hatten bereits in den Wochen nach dem Giftgasangriff die syrische Regierung dafür verantwortlich gemacht. Syrien und das verbündete Russland hatten den Einsatz von Giftgas bestritten. Vielmehr sei ein Giftgasdepot der Rebellen getroffen worden. Die Kommission weist diese Version zurück, wie sie am Mittwoch in Genf berichtete.
Unter anderem seien die Opfer Stunden vor dem angeblichen Luftschlag gegen das Depot getroffen worden. Vier Luftschläge seien mit einem Suchoi-Jagdbomber ausgeführt worden, den nur die syrische Luftwaffe einsetze. Auf Fotos mit Bombenfragmenten sei eine chemische Bombe identifiziert worden, die in der ehemaligen Sowjetunion hergestellt worden sei.
"Die Kommission sieht glaubhafte Anhaltspunkte dafür, dass die syrischen Streitkräfte Khan Sheikhoun am 4. April gegen 06.45 Uhr mit einer Sarin-Bombe angegriffen haben. Das stellt ein Kriegsverbrechen dar, der Einsatz chemischer Waffen und die wahllosen Angriffe auf Gegenden mit Zivilbevölkerung", heißt es in dem Bericht.