Ein von Kurden angeführtes Bündnis hat nach eigenen Angaben die Altstadt der nordsyrischen IS-Hochburg Raqqa eingenommen. Damit hätten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) rund 65 Prozent der Stadt unter Kontrolle gebracht, erklärte ein Sprecher der Allianz am Freitag. Raqqa gilt als Hauptstadt der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien.
Die SDF hatten ihren Sturm auf die Stadt Anfang Juni begonnen. Angeführt wird das Bündnis von der Kurden-Miliz YPG. Die internationale Anti-IS-Koalition unterstützt die Offensive aus der Luft. Sechs Viertel Raqqas stünden noch unter IS-Kontrolle, erklärte der Sprecher. Dort gingen die Kämpfe weiter.
20.000 Zivilisten eingeschlossen
Nach UN-Angaben sind in der Stadt noch rund 20.000 Zivilisten eingeschlossen. Wegen der Kämpfe schweben sie in akuter Lebensgefahr. Zudem leiden sie unter einem massiven Mangel an Lebensmitteln.
Der IS hatte in den vergangenen Monaten bereits die größten Teile seines einstigen Herrschaftsgebietes verloren. Im Zentrum Syriens erzielten Regierungskräfte mehrere Erfolge und rückten weiter auf die IS-Bastion Deir ez-Zor im Osten des Bürgerkriegslandes vor. Im Nachbarland Irak erklärte Regierungschef Haidar al-Abadiam Donnerstag die Stadt Tal Afar für vollständig befreit.