Die Imam Hatip-Schule in Wien Liesing ist vom Bildungsministerium angezeigt worden, weil die Schule ohne Genehmigung eröffnet worden sein soll. Ümit Vural, Präsident des Schurarates der Islamischen Glaubensgemeinschaft, sagt, es handle sich nicht um eine Schule, sondern um einen Lehrgang. Die Glaubensgemeinschaft sei bestrebt, Imame in Österreich auszubilden. Er verstehe deshalb die Kritik nicht. Die Betreiber, das ist ein Fachverein, finanziere sich nicht aus dem Ausland, sprich der Türkei, betont Vural im Ö1-Morgenjournal. Eine Kooperation mit dem türkischen Bildungsministerium bestätigt er jedoch.
"Sie können sich vorstellen, wie es einem geht, der, wenn er Imame aus dem Ausland importiert, kritisiert wird, wenn er Imame im Inland ausbildet aber auch kritisiert wird", sagt Vural. Der Begriff der Schule sei "bewusst nicht gewählt" worden, um keine Verwirrung herzustellen. Denn gemäß den ihm vorliegenden Informationen und Expertisen unterliege der Lehrgang nicht dem Privatschulgesetz und falle somit auch nicht in den Zuständigkeitsbereich des Landesschulrates. Denn die Ausbildung von Imamen und Seelsorgern gehöre zum inneren Wirkungsbereich der Religionsgesellschaft, die Sorge zu tragen habe für den geistlichen Nachwuchs die islamische Glaubensgemeinschaft.
"Finanzierungsverbot wird eingehalten"
Der Fachverein spräche Jugendliche an, die schulisch, beruflich nicht weitergekommen seien. Man biete ihnen eine Alternative dazu an, in Parks und auf der Straße abzuhängen, und sich stattdessen zum Imam und Seelsorger ausbilden zu lassen. Er könne sich Kooperationen mit den Volkshochschulen vorstellen, so Vural.
Zur Finanzierung: Es bestehe ein Auslandsfinanzierungsverbot und das werde auch strikt eingehalten. Der laufende Betrieb würde aus den im Inland eingenommenen Einnahme finanziert. Nur jene Zuwendungen aus dem Ausland sind verboten, die den laufenden Betrieb beträfen. Würde eine Liegenschaft gekauft, dürften Spenden aus dem Ausland oder sonstige Zuwendungen aus der Türkei sehr wohl verwendet werden.