Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Messerangriff in der sibirischen Stadt Surgut für sich reklamiert. Der Angreifer habe zu den "Soldaten des Islamischen Staates" gehört, meldete das IS-Sprachrohr Amaq am Samstag unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitsquellen.

Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht verifizieren. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet.

Ein mit einem Messer bewaffneter Mann hatte am Samstag in Surgut im äußersten Norden Russlands wahllos auf Passanten eingestochen und dabei acht Menschen verletzt. Wie das russische Ermittlungskomitee mitteilte, wurde der Angreifer von der Polizei erschossen. Die Attacke ereignete sich demnach gegen 11.20 Uhr Ortszeit (08.20 Uhr MESZ) auf offener Straße im Zentrum der sibirischen Stadt.

Einen möglichen Terroranschlag wiesen die russischen Behörden zurück. Ungewöhnlich ist aber, dass der Leiter des Staatlichen Ermittlungskomitees in Moskau, Alexander Bastrykin, die Ermittlungen an sich gezogen hat.

Zwei der Opfer seien schwer verletzt, erklärte die Regierung des Bezirks Chanti-Mansi, in dem die Stadt liegt. Die Identität des mutmaßlichen Täters war demnach zunächst unklar.

Die Regierung rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Die Medien sollten auf alle Spekulationen verzichten. Surgut liegt rund 2100 Kilometer nordöstlich von Moskau.

Am Freitag hatte in der finnischen Stadt Turku ein aus Marokko stammender Mann zwei Menschen erstochen. Der Vorfall wird von den finnischen Behörden als terroristisches Attentat gewertet.