Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Großbritannien und der EU über einen Austritt aus der Staatengemeinschaft ("Brexit") dürfte nach Informationen des "Tagesspiegels" erst frühestens im Dezember beginnen. Mit dieser Zeitperspektive rechneten die Brüsseler Unterhändler angesichts des schleppenden Verlaufs der Gespräche, berichtete die Berliner Zeitung
(Freitag) unter Berufung auf EU-Verhandlungskreise.

In der zweiten Phase soll es um die Handelsbeziehungen der dann 27 verbleibenden EU-Mitgliedstaaten zu Großbritannien gehen.

"Enttäuschendes" Positionspapier

Das jüngste Londoner Positionspapier werde in den
Verhandlungskreisen als "enttäuschend" bezeichnet, hieß es. London
schlägt darin ein Zollabkommen sowie gemeinsame Standards für
Agrarprodukte und Lebensmittel vor, um die Einführung von
Grenzkontrollen zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland zu
vermeiden. Briten und Iren sollen die Grenze weiter ohne Kontrolle
passieren dürfen. Wie sie von Bürgern von Drittstaaten unterschieden
werden, wird nicht deutlich.

In London bestehe offenbar "nach wie vor die Illusion, dass den
britischen Wählern lautstark ein Brexit verkauft werden könne, bei
dem sich aber zugleich für die Wirtschaft trotz Ausstiegs aus
Binnenmarkt und Zollunion am 29. März 2019 rein gar nichts ändert",
hieß es dazu in Brüssel dem "Tagesspiegel" zufolge.