Knapp sechs Wochen sind es noch bis zur Bundestagswahl in Deutschland. Und offenbar ist sich jeder vierte Wahlberechtigte dort nicht sicher, ob er sich daran überhaupt beteiligen wird. Nach dem jüngsten "Stern-RTL-Wahltrend" ist der Anteil derjenigen, die nicht wählen wollen oder noch unentschlossen sind, ob sie ihre Stimme abgeben werden, auf 26 Prozent gestiegen (plus zwei Punkte im Vergleich zur Vorwoche).
Das ist der höchste Wert seit Ende Jänner, als Martin Schulz als SPD-Kanzlerkandidat nominiert wurde und ein Mobilisierungsschub bei fast allen Parteien eingesetzt hatte. Bei der letzten Wahl 2013 betrug der Nichtwähler-Anteil 28,5 Prozent.
CDU/CSU und FDP: Nase vorn aber ohne Mehrheit
Die christlichen Parteien büßen der Forsa-Umfrage zufolge einen Prozentpunkt ein und kommen nunmehr auf 39 Prozent, während die FDP im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf acht Prozent zulegt. Damit hätten CDU/CSU und FDP mit zusammen 47 Prozent wiederum keine regierungsfähige Mehrheit.
Die CSU ist die bayrische Schwesterpartei der CDU. Die CSU tritt nur in Bayern an, die CDU nur in den übrigen 15 deutschen Bundesländern.
Die deutschen Sozialdemokraten liegen unverändert bei 23 Prozent, die Linke verbessert sich auf neun Prozent und wäre damit wieder drittstärkste Kraft. Die Grünen und die rechtspopulistische AfD kommen unverändert auf acht Prozent.
Hälfte des Landes würde Merkel zur Kanzlerin wählen
Bei der Kanzlerpräferenz gewinnen im Vergleich zur Vorwoche sowohl die CDU-Vorsitzende Angela Merkel als auch SPD-Chef Martin Schulz jeweils einen Prozentpunkt hinzu. Wenn der Regierungschef in Deutschland direkt gewählt werden könnte, würden sich der Forsa-Umfrage zufolge 22 Prozent aller Wahlberechtigten für Schulz entscheiden und 51 Prozent für Angela Merkel, die damit unverändert 29 Punkte vor ihrem Herausforderer liegt.
Für den "Stern-RTL-Wahltrend" befragte das Forsa-Institut in der vergangenen Woche 2.507 repräsentativ ausgesuchte deutsche Bürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten.