US-Präsident Donald Trump hat seine uneindeutige erste Reaktion auf die Ereignisse bei der Rassisten-Kundgebung in Charlottesville vehement verteidigt. "Ich wollte sicher sein, dass das, was ich sage, korrekt ist", sagte Trump am Dienstag in New York.
Man sage nicht sofort etwas, wenn man die Fakten nicht genau kennt, sagte Trump. "Anders als viele Reporter", fügte er in der Lobby des Trump-Towers hinzu. Anders als andere Politiker habe er nicht einfach irgendein rasches Statement machen wollen.
Nach den gewalttätigen Zusammenstößen bei der Kundgebung hatte Trump in seiner ersten Reaktion am Samstag von "Gewalt von vielen Seiten" gesprochen. Er vermied es, Rassisten und Neonazis beim Namen zu nennen. Er hatte daraufhin erheblichen Druck und Kritik auch aus den eigenen Reihen bekommen.
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Erst am dritten Tag nach den Zwischenfällen hatte Trump sich öffentlich von Rassisten und dem Ku Klux Klan distanziert.
"Guter Mann, kein Rassist"
Trump vermied es am Dienstag erneut, die Tat eines Mannes, der mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren war und eine Frau getötet hatte, als Terror zu bezeichnen. Er sagte ausdrücklich, es habe auch von Seiten der Linken in Charlottesville Gewalt gegeben. "Haben sie keine Schuld?", fragte Trump rhetorisch. Der US-Präsident war sichtbar verärgert.
Trump verteidigte auch seinen umstrittenen Chefstrategen Steve Bannon. "Er ist ein guter Mann, kein Rassist", sagte Trump am Dienstag und bezeichnete den ehemaligen Chef des rechtsextremen Portals "Breitbart News" als Freund. "Wir werden sehen, was mit Herrn Bannon geschieht", sagte Trump weiter und ließ die Zukunft Bannons im Weißen Haus damit im Unklaren.
Obama-Tweet bricht Rekord
Ex-US-Präsident Barak Obama sorgt derweilen mit einem Tweet für Aufsehen, in dem er Rassismus und rechte Gewalt bei der Demo in Charlottesville verurteilt.
Die Nachricht zeigt Obama mit Kindern und einem Zitat des Anti-Apartheid-Kämpfers und Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela: „Niemand wird mit Hass auf einen anderen Menschen wegen dessen Hautfarbe, Herkunft oder Religion geboren.“ Der Tweet wurde bereits mehr als 3 Millionen Mal geliket und ist damit der am öftesten gelikte Tweet in der Geschichte des Kurznachrichtendienstes Twitter.