Rund 70 afrikanische Migranten sind am Dienstag bei dem Versuch verletzt worden, von Marokko aus den Grenzzaun zur spanischen Enklave Ceuta zu überwinden. Nach Angaben der örtlichen Polizei hatten sich 200 Flüchtlinge an dem Versuch beteiligt. Etwa 60 hätten es geschafft, in die Enklave und damit in die Europäische Union (EU) zu gelangen.
Die Migranten hätten mit Drahtschneidern einen Durchgang durch den mit Stacheldraht bewehrten meterhohen Zaun geschnitten, berichtet ein Sprecher der Enklavenverwaltung. Bis zu 1.500 Afrikaner kampierten in den umliegenden Wäldern und warteten darauf, dass sich eine Gelegenheit zum Sturm auf den Grenzzaun ergebe, sagte der Sprecher.
EU als Ziel
Afrikanische Migranten versuchen immer wieder, entweder vom Meer aus oder über den Zaun in die spanischen Enklaven Ceuta und Melilla zu gelangen. Wenn sie dies geschafft haben, werden die Flüchtlinge entweder in ihre Heimatländer abgeschoben oder auf das spanische Festland gebracht. Von dort aus versuchen viele Migranten, andere EU-Staaten zu erreichen. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums gelangten im ersten Halbjahr 3.200 Migranten in die beiden Enklaven, doppelt so viele wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Erst im Mai hatten rund 300 Migranten einen Durchbruch versucht, rund 100 von ihnen gelangten auf spanisches Gebiet.