In Deutschland leben so viele Menschen mit einem Migrationshintergrund wie noch nie. Die Bevölkerung mit ausländischen Wurzeln hat 2016 zum fünften Mal in Folge einen Höchststand erreicht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.
Insgesamt sind das rund 18,6 Millionen Menschen und damit gut jeder Fünfte (22,5 Prozent). Als Ursache für den stärksten Zuwachs seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005 nennen die Statistiker die hohe Zuwanderung von Einwanderern und Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016.
Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung mit Migrationshintergrund sind Deutsche (52 Prozent). Die Türkei ist noch immer mit Abstand das größte Herkunftsland und Europa die wichtigste Region. Die Bedeutung anderer Weltgegenden wie des Nahen und Mittleren Ostens und Afrikas habe in den vergangenen fünf Jahren aber an Bedeutung gewonnen.
Für die deutschen Statistiker hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Dazu zählen Ausländer, Eingebürgerte und "Spätaussiedler" und ihre als Deutsche geborenen Nachkommen.
Unterschiede gibt es beim Bildungsstand, wie ein Vergleich der Personen von 25 bis unter 35 Jahren zeigt. Diejenigen mit Migrationshintergrund haben häufiger keinen Schulabschluss (neun Prozent) als Personen ohne (zwei) und haben häufiger keinen beruflichen Abschluss (32 gegenüber neun Prozent). Zugleich erreichen beide Gruppen die Matura (Abitur) (37) und auch akademische Abschlüsse (27) im gleichen Umfang, so das Statistikamt.