Kritik an der Entscheidung der EU-Kommission zur Neuzulassung des umstrittenen Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat kommt von der SPÖ-Europaabgeordneten Karin Kadenbach. Die Kommission sei aufgefordert, Gesundheitsgefährdung nicht länger hinzunehmen, so Kadenbach. Die Agrarsprecherin der ÖVP im Europarlament Elisabeth Köstinger warnte indes vor Panikmache. Lebensmittelsicherheit habe Priorität.
"Zulassungen müssen in Europa den allerhöchsten Standards genügen und Pflanzenschutzmittel müssen verantwortungsvoll verwendet werden. Angstmache und billige Polemik sind da fehl am Platz", sagte Köstinger. Die öffentliche Debatte mit der Kommission im Europäischen Parlament begrüßte sie, als "wichtigen Schritt zu mehr Transparenz" bei den Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln.
"Greenwashing"
Die Kommission bliebe viele Antworten schuldig, betonte indes Kadenbach. Durch die Monsanto Papers sei klargeworden, "dass die Agrochemielobby viel Geld ausgegeben hat, um ein 'Greenwashing' ihrer Produkte zu betreiben und Gesundheitsgefahren systematisch zu verschleiern", sagte Kadenbach. Wichtig sei es, dass der Druck der Zivilgesellschaft aufrecht bleibe. So sei es ein starkes Signal, dass das europäische Volksbegehren gegen Glyphosat schon bald eine Million Unterschriften erreichen werde.