Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel rechnet trotz des Wahldesasters von Premierministerin Theresa May nicht mit wesentlichen Verzögerungen bei den Verhandlungen zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU. "Wir von unserer Seite sind verhandlungsbereit und vorbereitet", sagte Merkel am Freitagabend nach einem Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto in Mexiko-Stadt.

Sie gehe auch davon aus, dass Großbritannien seinen Verhandlungsplan einhalten wolle.

"Wir wollen zügig verhandeln, wir wollen im Zeitrahmen verhandeln. Und deshalb glaube ich, dass zur Stunde nichts dagegen spricht, dass die Verhandlungen - wie das auch beschlossen wurde und verabredet wurde - beginnen können", ergänzte die Kanzlerin. Dies gelte auf jeden Fall für die Seite der 27 verbleibenden EU-Staaten und die EU-Institutionen.

Die Konservative Partei von May hatte bei der Parlamentswahl am Donnerstag ihre absolute Mehrheit verloren, bleibt aber stärkste Kraft. May hatte sich von den vorgezogenen Wahlen Stimmengewinne und Rückenwind für die anstehenden Brexit-Verhandlungen erhofft. Nun will sie mit der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) eine Koalition bilden.