Beim Treffen der EU-Spitzen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan standen nach Angaben von EU-Ratspräsident Donald Tusk die Menschenrechte im Mittelpunkt. "Wir haben die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit besprochen. Ich habe die Frage der Menschenrechte ins Zentrum unserer Diskussionen mit Erdogan gerückt", erklärte Tusk am Donnerstag nach dem Treffen in Brüssel auf Twitter. Die Begegnung Erdogans mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dauerte rund eineinhalb Stunden.
Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei sind seit dem fehlgeschlagenen Putschversuch vom Juli 2016 angespannt. Vor dem Hintergrund von Massenverhaftungen und Entlassungen von Oppositionellen und Andersdenkenden und nach der jüngsten Verfassungsreform haben viele EU-Vertreter Kritik an Erdogans Kurs geübt.
Die seit 2005 geführten EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara sind de facto zum Stillstand gekommen, wurden von der EU aber bisher nicht ausgesetzt. Erdogan hat selbst mit Aussagen über die mögliche Einführung der Todesstrafe in der Türkei die Diskussion weiter angeheizt. Die EU hat mehrfach betont, dass sie bei einer Wiedereinführung der Todesstrafe die Beitrittsverhandlungen aufs Eis legen würde.