Donald Trumps Ehefrau Melania hat bei der Ankunft zum Staatsbesuch des US-Präsidenten in Saudi-Arabien kein Kopftuch getragen. Der saudische König Salman begrüßte das Präsidentenpaar am Samstagmorgen nach der Landung auf dem Flughafen in der saudischen Hauptstadt Riad. Dabei schüttelte der Monarch des ultrakonservativen Königreichs Melania auch die Hand - was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstößiges Verhalten sein dürfte.
Auch Trump-Tochter Ivanka, die ihn ebenfalls auf der Reise begleitet, trug kein Kopftuch. Der arabische Begriff "Bint Trump" ("Trumps Tochter") entwickelte sich bei Twitter innerhalb kürzester Zeit zum Top-Hashtag. Vor allem Männer meldeten sich zu Wort und rühmten Ivankas Aussehen. "Wir sollten unsere Beziehungen mit Trump verbessern und seiner Tochter viele Investitionen garantieren, damit sie unser Land häufiger besucht", schrieb der Twitterer Rakan al-Atibi auf Arabisch.
In einem häufig geteilten Video hielt ein Mann in traditioneller saudischer Kleidung, der sich Badr bin Fahd nannte, sogar um die Hand von Ivanka an, die in Saudi-Arabien von ihrem Ehemann Jared Kushner begleitet wurde. Ein anderer Nutzer twitterte: "Zum ersten Mal sehe ich eine richtige Frau." Daneben setzte er zwei Herzen.
First Lady Melania Trump trug am ersten Tag des Besuchs in Saudi-Arabien einen weiten schwarzen Hosenanzug mit einer großen goldenen Schnalle. Ihre Kleidung erinnerte an die schwarze Abaya, die Frauen in Saudi-Arabien als Überwurf tragen müssen - ein langes Gewand, das keine Körperkonturen erkennen lässt. Saudischen Frauen ist es in dem Königreich zudem untersagt, auf die Straße zu gehen, ohne die Haare zu verbergen.
Michelle Obama, Ehefrau des amerikanischen Ex-Präsidenten Barack Obama, hatte im Jänner 2015 bei Saudis für Empörung gesorgt, als sie bei einem Besuch in Riad ebenfalls mit offenen Haaren auftrat. Auch Trump gehörte zu den Kritikern der damaligen First Lady. Auf Twitter schrieb er: "Viele sagen, es sei wunderbar gewesen, dass Frau Obama sich geweigert habe, ein Kopftuch in Saudi-Arabien zu tragen, aber sie wurden beleidigt. Wir haben genug Feinde."
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor einigen Wochen bei ihrem Besuch in Saudi-Arabien auf ein Kopftuch verzichtet. Saudischen Frauen ist es in dem Königreich untersagt, auf die Straße zu gehen, ohne die Haare zu verbergen. Sie tragen zudem eine Abaja.