Die soziale Lage ist für viele Griechen weiterhin prekär. Rund die Hälfte der Haushalte in Hellas hält sich mit den Pensionen der Großeltern über Wasser. Das ergab eine Studie des Instituts GSEVEE (Hellenic Confederation of Professionals, Craftsmen & Merchants). Darin äußerten sich 73,5 Prozent der Befragten sehr pessimistisch über ihre zukünftige wirtschaftliche Lage.
Nur 5,1 Prozent glauben an eine baldige Verbesserung, der Rest zeichnet ein eher düsteres Bild für die Zukunft des Landes. 32,6 Prozent der Haushalte (also knapp 1,1 Millionen Haushalte) haben mindestens eine arbeitslose Person in der Familie. 16 Prozent der Haushalte erklärten, dass ihre Einkommen nicht ausreichen, um ihre Grundbedürfnisse zu decken.
22,4 Prozent aller Haushalte haben ein Mitglied in der Familie, das für einen offiziell festgelegten Mindestlohn von 586 Euro brutto (490 Euro netto) arbeitet. Zwei Drittel der Haushalte sind gezwungen, erhebliche Einschnitte zu machen, um ihr Überleben zu sichern. Mehr als ein Drittel der Haushalte (37,1 Prozent) erklärten, mit einem jährlichen Jahreseinkommen von unter 10.000 Euro auskommen zu müssen.
21,3 Prozent der Haushalte haben Schulden beim Finanzamt. 27,3 Prozent der Haushalte stehen bei Banken in der Kreide. Die Kredite, die griechische Haushalte aufgenommen haben, belaufen sich auf 94,8 Milliarden Euro. 67,2 Prozent davon sind Baudarlehen und 27,2 Prozent Konsumdarlehen.
Der Studie zufolge, haben die Banken schon 40 Prozent der Baudarlehen abgeschrieben. Allerdings hat jeder dritte Haushalt Angst vor dem Verlust des Eigenheims aufgrund von Steuerbelastungen oder aufgetürmten Verpflichtungen, so die Studie.
Laut der offiziellen Angaben des Europäischen Amts für Statistik Eurostat (Untersuchung der Einkommen und Lebensbedingungen der Haushalte) sank in Griechenland die Schwelle der relativen Armut von 7.178 Euro im Jahr (2010) auf 4.512 Euro im Jahr (2015).