Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den jüngsten Raketentest Nordkoreas scharf verurteilt. In der einstimmig am Montag (Ortszeit) in New York verabschiedeten Erklärung wurden zudem Sanktionen wegen des "höchst destabilisierenden Verhaltens" Pjöngjangs gefordert.

Bislang längste Reichweite

Am Sonntag hatte die nordkoreanische Armee nach offiziellen Angaben eine neu entwickelte Mittel-/Langstrecken-Rakete vom Typ Hwasong-12 getestet. Die Rakete wurde in eine ungewöhnlich hohe Flugbahn befördert. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA erreichte das Geschoß eine Höhe von gut 2.100 Kilometern und landete nach 787 Kilometern planmäßig im Meer.

Ausländischen Experten zufolge war es die Rakete mit der längsten Reichweite, die das abgeschottete Land jemals getestet hat. Sie vermuten eine technisch mögliche Reichweite von 4.500 Kilometern oder mehr.

Mit dem Test provozierte Nordkorea erneut seine Nachbarländer und die USA. Es war der erste Raketentest seit dem Amtsantritt des südkoreanischen Staatschefs Moon Jae-in. Dieser sprach von einer "rücksichtslosen Provokation" und erklärte, Dialog sei nur möglich, wenn der Norden seine Einstellung ändere. Die USA forderten noch schärfere Sanktionen gegen Nordkorea.

"Gefährlich"

Das russische Verteidigungsministerium erklärte zwar, die Rakete sei 500 Kilometer von seiner Grenze entfernt niedergegangen und habe keine Bedrohung dargestellt. Dennoch bezeichnete der russische Präsident Wladimir Putin den Test am Montag als "kontraproduktiv und gefährlich".

Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Mit seinen Tests verstößt Nordkorea gegen Sanktionen des UNO-Sicherheitsrats.