US-Außenminister Rex Tillerson hat einem "Neubeginn" in den Beziehungen zu Russland eine klare Absage erteilt. Es gebe keinen "Schlussstrich", sagte Tillerson dem Sender NBC. "Wir starten mit dem Stand, an dem wir sind", fügte Tillerson hinzu, - "mit allen Problemen, die dazugehören, wir werfen sie nicht über Bord".
Tillerson bekräftigte seinen Ausspruch, nach dem sich die Beziehungen zwischen den USA und Russland am "tiefsten Punkt seit dem Ende des Kalten Krieges" befinden, es gebe ein "sehr niedriges Vertrauensniveau" zwischen den Regierungen in Moskau und Washington. Dies sei "nicht gesund für die Welt" und "mit Sicherheit nicht gesund für uns, für das amerikanische Volk, für unsere nationalen Sicherheitsinteressen".
Zu den US-Geheimdiensterkenntnissen, nach denen sich Russland in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt habe, sagte Tillerson, es bestehe kein Zweifel, dass es eine solche Einmischung gegeben habe. Allerdings gebe es keine Belege dafür, dass dies einen messbaren Einfluss auf das Ergebnis der Wahl gehabt habe.
Für die Zukunft empfahl Tillerson, dass die Beziehung zwischen Moskau und Washington mit einem "weiten" Blickwinkel betrachtet werde. Es gebe viele "wichtige Bereiche", auf die dabei geachtet werden müsse, wenn die Beziehungen wieder so werden sollten, "wie es nach unserem Dafürhalten für die Sicherheit der USA erforderlich ist".
US-Präsident Donald Trump hatte den russischen Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch im Weißen Haus empfangen. Lawrow war das bisher höchste russische Regierungsmitglied, das Trump seit Amtsantritt traf. Mit Staatschef Wladimir Putin hat er bisher nur telefoniert. Die beiden Präsidenten wollen sich aber beim Gipfel der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) im Juli in Hamburg begegnen, zu dem beide ihre Teilnahme angekündigt haben.