EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat davor gewarnt, nach der Niederlage von Marine Le Pen bei der französischen Präsidentschaftswahl zur Tagesordnung überzugehen. "Sie wurde nicht aus dem Feld geschlagen", sagte Juncker am Montagabend in der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik. "Die Gefahr des Populismus ist noch nicht gebannt. Die sind nicht übermorgen weg."
Juncker bestritt, dass sein Verhältnis zur britischen Premierminister Theresa May belastet sei. "Mit Theresa May kann ich sehr gut", versicherte er. "Sie ist eine toughe Lady." Dass kürzlich Details seines vertraulichen Gesprächs mit ihr in der Downing Street durchgesickert seien, bezeichnete Juncker als Fehler.
Nach dem Gespräch hatte Juncker nach Angaben aus EU-Kreisen gesagt, er verlasse die Downing Street "zehnmal skeptischer", als er vorher gewesen sei. Daraufhin hatte May gesagt, Juncker werde noch merken, dass sie eine "verdammt schwierige Person" sein könne.