Israel kürzt aus Protest gegen eine israelkritische UNESCO-Resolution erneut seine Mitgliedsgebühren an die Vereinten Nationen. Die Regierung werde künftig rund 900.000 Euro weniger zahlen, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Mittwoch mit. "Israel wird nicht untätig dasitzen, während diese Organisation dazu aufruft, unsere Souveränität in Jerusalem zu verneinen."

Zuletzt hatte Israel noch 3,2 Millionen Euro an Gebühren gezahlt. Eine Kommission des Exekutivrats der UN-Kulturorganisation hatte am Dienstag für den Vorschlag mehrerer arabischer Staaten gestimmt. Der veröffentlichte Resolutionsentwurf kritisiert "die israelischen Besatzungsbehörden" unter anderem wegen Ausgrabungen in Ost-Jerusalem. Alle rechtlichen und administrativen Maßnahmen Israels, die den Status Jerusalems verändern, seien "null und nichtig".

Unklarer Status Jerusalems

Israel hatte den Ostteil der Stadt 1967 erobert und beansprucht die ganze Stadt als seine Hauptstadt. Dies wird international nicht anerkannt, weil der endgültige Status Jerusalems in Friedensverhandlungen geklärt werden soll. Die Palästinenser beanspruchen den Ostteil als künftige Hauptstadt eines unabhängigen palästinensischen Staates.

Israel hatte bisher neben anderen Beträgen jährlich rund 10,8 Millionen Euro Mitgliedsgebühr an die UNO bezahlt. Im Jänner und im März hatte das Land diesen Betrag aus Protest gegen vor allem siedlungskritische UNO-Resolutionen um insgesamt 7,6 Millionen Euro gekürzt.