Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat ihren sozialliberalen Kontrahenten Emmanuel Macron als einen Vertreter der Finanzwelt kritisiert. "Ich rufe Euch auf, ... die Arroganz und die Herrschaft des Geldes zu verhindern", sagte Le Pen am Montag in Villepinte bei Paris vor tausenden Anhängern.

Bei der französischen Präsidentenwahl fällt am kommenden Sonntag die Entscheidung zwischen der Rechtspopulistin Le Pen und Macron. Der frühere Wirtschaftsminister und Europafreund Macron gilt in Umfragen als Favorit. Le Pen lehnt die EU ab, von ihrem wichtigsten Wahlversprechen, dem Euro-Ausstieg, rückte sie jedoch mittlerweile ab.

Die Finanzwelt habe ein Gesicht - es sei Macron, fuhr Le Pen fort. Der Kandidat werde von Milliardären unterstützt. Macron sei ein Bankier, der bisher nie gewählt worden sei.

Macron war Investmentbanker, bevor ihn der sozialistische Präsident Francois Hollande 2012 als Topmitarbeiter in den Elyseepalast holte. Von 2014 bis 2016 amtierte Macron unter Hollande als Wirtschaftsminister.

Melenchon warnt vor Le Pen

Der französische Linksaußen-Politiker Jean-Luc Mélenchon hat indes seine Anhänger davor gewarnt, bei der Stichwahl um das Präsidentenamt für Le Pen zu stimmen. Eine Stimme für Le Pen am 7. Mai wäre "ein schrecklicher Fehler", sagt Melenchon am Sonntag.

Eine Wahlempfehlung für den Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron gab er aber nicht ab. Le Pen rückte unterdessen von einem ihrer wichtigsten Wahlversprechen ab: dem Euro-Ausstieg.