Die polnische Abgeordnete Krystyna Pawlowicz von der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wegen dessen angeblicher Trunksucht scharf angegriffen. Ein EU-Kommissionssprecher in Brüssel zeigte sich am Donnerstag "völlig unwissend" über diese Vorwürfe.
"Ihr Verhalten, das von einer Alkoholabhängigkeit stammt, ist inakzeptabel im Lichte universeller kultureller Normen", schrieb die Abgeordnete in einem auf Facebook veröffentlichten Brief an Juncker. "Es diskreditiert nicht nur Sie persönlich, nicht nur die Position, die sie in der Europäischen Union innehaben, sondern es diskreditiert auch die Bürger der EU-Mitgliedstaaten und es beleidigt sie, da von Ihnen erwartet wird, dass Sie sie in den Außenbeziehungen vertreten."
Als "besonders geschmacklos und unpassend" kritisierte die Abgeordnete das Benehmen Junckers bei der Audienz mit Papst Franziskus bei der 60-Jahr-Feier der EU in Rom. "Ihr Auftreten war beleidigend, nicht nur gegenüber Papst Franziskus, sondern auch gegenüber den anwesenden Staats- und Regierungschefs, einschließlich Frauen, die sicherlich zu höflich waren, Sie zu bitten, eine Pause einzulegen." Dabei blieb unklar, auf welchen Vorfall die polnische Abgeordnete konkret anspielte.