Die Untersuchungen eines Sonderermittlers in Südkorea zum Korruptionsskandal um eine Vertraute der vorläufig entmachteten Präsidentin Park Geun-hye nähern sich dem Ende. Ministerpräsident Hwang Kyo-ahn weigerte sich am Montag, einer möglichen Verlängerung des Mandats des Sonderstaatsanwalts um einen Monat zuzustimmen.
Das Ermittlerteam habe sein Aufgaben erfüllt, es seien bereits eine Reihe von Schlüsselfiguren in dem Fall angeklagt worden, teilte das Büro Hwangs mit, der derzeit das Amt des Präsidenten kommissarisch führt. Das Mandat des Sonderstaatsanwalts endet nach 70 Tagen am Dienstag.
Vorwürfe der Parteilichkeit
Die Oppositionsparteien kritisierten Hwangs Beschluss und warfen ihm Parteilichkeit zugunsten Parks vor. Die Entscheidung erfolgte vor der geplanten letzten Anhörung im Amtsenthebungsverfahren gegen Park am selben Tag vor dem Verfassungsgericht. Wann die Richter ihre Entscheidung über eine mögliche Absetzung der konservativen Staatschefin treffen würden, war zunächst unklar.
Der Skandal, in den unter anderen frühere Berater Parks und der Mischkonzern Samsung verwickelt sind, wühlt das Land seit Monaten auf. Parks langjährige Freundin Choi Soon-sil soll dank ihrer Beziehungen zur Präsidentin zahlreiche Unternehmen genötigt haben, ihre Stiftungen und Organisationen zu fördern. Park bestreitet den Vorwurf der Mittäterschaft. Das Parlament leitete im Dezember das Verfahren gegen Park ein.