Die Gesellschaft Österreich Vietnam plant, im Wiener Donaupark ein Denkmal des 1969 verstorbenen Politikers Ho Chi Minh zu errichten. Die Pläne sind nun von behördlicher Seite auf Eis gelegt worden: "Die Stadt hat die weiteren Vorhaben für die Aufstellung des Ho-Chi-Minh-Denkmals gestoppt", sagte eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) am Donnerstagnachmittag der APA.
"Die Entscheidungsgrundlagen werden einer Prüfung unterzogen", betonte sie. Außerdem sollen klare Richtlinien ausgearbeitet werden, die verhindern sollen, dass künftig Denkmäler "unabhängig von ihrem ästhetischen oder kulturhistorischen Wert und Wienbezug" errichtet werden können.
Zuvor hatte es massive Kritik gegeben: "Wird Wiener Donaupark neue Gedenkstätte für kommunistische Massenmörder?" erkundigte sich etwa der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) in einer Aussendung. ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter befand: "Das kann nur ein schlechter Faschingsscherz sein." Auch Wiens VP-Landesparteichef Gernot Blümel und der schwarze Rathaus-Klubchef Manfred Juraczka lehnten die "Huldigung" für einen Diktator ab. Und die Wiener Grünen beteuerten via Twitter, nie einem Denkmal für Ho Chi Minh zugestimmt zu haben - weder auf Bezirks-, noch auf Gemeindeebene.